Recoverygeschichte Alexander Seidel

Meine Recovery-Geschichte

 Ich bin 44 Jahre alt, männlich und lebe in einer Partnerschaft mit einer ebenfalls psychisch erkrankten Person.

Mein Name ist Alexander Seidel, ich habe nach dem Abitur Zivildienst im Krankenhaus absolviert und seither 3 Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen (Maler / Lackierer, Kaufmann im Groß- und Außenhandel und last but not least Medizinischer Fachangestellter).

Ich bewege mich seit jeher gern an der frischen Luft, seit einiger Zeit vorwiegend in der freien Natur (Wald) beim Wandern oder Rad fahren. Außerdem mache ich fast jeden Tag ein Work-out von ca. 30 Minuten.

Erfahrungen:

Hilflosigkeit als meine Mutter erkrankte (ich war 13 Jahre alt) /

Nach 10 jähriger Krankheit wurde meine Mutter trocken, ich schöpfte neue Hoffnung

Verzweiflung, als die Stimmen, die ich für ca. 7 Jahre hörte, nicht aufhören wollten (auch mit Medikamenten nicht) /

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen die Stimmen nach und ich begann, den Weg den ich gegangen war, als nicht unbedingt schlecht zu sehen, den „Kampf nicht aufzugeben“

Einsamkeit über Jahre / Erfahrung, daß die Not zusammenschweißt (Obdachlosigkeit / Krankheit), Kennenlernen meiner Partnerin und seither recht erfülltes Leben.

Berufswahl stets nicht 100% mein Wunsch, Unzufriedenheit /

Seit 2012 Arbeit im Krankenhaus, die mich völlig mit Sinn erfüllt und mich auch ziemlich zufrieden und glücklich macht (trotz hohem Stress).

Erklärungen für die Krankheit:

Als Jugendlicher nahm ich sämtliche Drogen

Zukunftsängste als Jugendlicher (Krankheit meiner Mutter)

Prüfungsstress (vor allem vor der praktischen Gesellenprüfung 1996)

Nach Drogenabstinenz Dünnhäutigkeit, die bis heute anhält

Ggf. organische Ursache der Krankheit (Hepatitis C- Infektion, geheilt)

Schlägerei mit Tritten gegen meinen Kopf (als ich 14 war, ohne anschließende Untersuchung)

Stirnhöhlenvereiterung, die OP- pflichtig war, jedoch durch meine Angst vor der OP nur konservativ (mit Antibiotika) behandelt wurde.

Meine Erklärungen wurden mit der Genesung unwichtiger, da ich relativ sicher bin, dass die Erklärung vielleicht ein bisschen von all dem ist und es mir heute so gut geht, dass ich nicht mehr grübeln will.